Daniel

Geteilte Hoffnung?

Seit nun mehr als 18 Jahren bin ich hier. Aber wo? Und warum? Wer ist hier?
Diese Fragen beschäftigen mich schon mein Leben lang, also seit dem ich denken kann. Aber wenn ich so nachdenke komme ich zu dem Entschluss, dass ich diese Fragen nicht alleine beantworten kann. Ich bin einfach nicht in der Lage dazu. Keine Ahnung warum. Aber ich wollte unbedingt Antworten auf meine Fragen, ich meine was gibt es Schlimmeres als irgendwo zu sein, ohne im Entferntesten zu wissen, warum und wieso, einfach zwangsbeglückt zu werden mit einer Existenz, die man vielleicht gar nicht haben will.
Also habe ich versucht, Antworten auf meine Fragen herauszufinden. Anfänglich habe begonnen zu recherchieren, wo ich herkomme und was ich hier mache. Das fiel mir leicht, ich habe mich an die Menschen gewandt, die mich zur Welt brachten. Doch nach einiger Zeit merkte ich, dass sie keine Antworten auf meine Fragen hatten. Ich merkte, sie konnten mir einfach nicht weiterhelfen. Vielleicht wollten sie mir nicht weiterhelfen, jedenfalls taten sie es nicht.
Ich gab aber nicht auf. Ich habe im Laufe meines Lebens andere Menschen kennengelernt. Menschen mit einer anderen Familie, mit einer anderen Hautfarbe, mit einem anderen Charakter. Obwohl mir diese Menschen völlig fremd waren, habe ich irgendwann einmal begonnen, mit ihnen zu sprechen. Ich fand heraus, dass diese Menschen, die ich kennengelernt habe, meist Jugendliche in meinem Alter, sich auch dafür interessieren, wo sie herkommen und wer sie eigentlich sind.

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