Geteilte Hoffnung?
Seit nun mehr als 18 Jahren bin ich hier. Aber wo? Und warum? Wer ist hier?
Diese
Fragen beschäftigen mich schon mein Leben lang, also seit dem ich
denken kann. Aber wenn ich so nachdenke komme ich zu dem Entschluss,
dass ich diese Fragen nicht alleine beantworten kann. Ich bin einfach
nicht in der Lage dazu. Keine Ahnung warum. Aber ich wollte unbedingt
Antworten auf meine Fragen, ich meine was gibt es Schlimmeres als
irgendwo zu sein, ohne im Entferntesten zu wissen, warum und wieso,
einfach zwangsbeglückt zu werden mit einer Existenz, die man vielleicht
gar nicht haben will.
Also habe ich versucht, Antworten auf
meine Fragen herauszufinden. Anfänglich habe begonnen zu recherchieren,
wo ich herkomme und was ich hier mache. Das fiel mir leicht, ich habe
mich an die Menschen gewandt, die mich zur Welt brachten. Doch nach
einiger Zeit merkte ich, dass sie keine Antworten auf meine Fragen
hatten. Ich merkte, sie konnten mir einfach nicht weiterhelfen.
Vielleicht wollten sie mir nicht weiterhelfen, jedenfalls taten sie es
nicht.
Ich gab aber nicht auf. Ich habe im Laufe meines Lebens
andere Menschen kennengelernt. Menschen mit einer anderen Familie, mit
einer anderen Hautfarbe, mit einem anderen Charakter. Obwohl mir diese
Menschen völlig fremd waren, habe ich irgendwann einmal begonnen, mit
ihnen zu sprechen. Ich fand heraus, dass diese Menschen, die ich
kennengelernt habe, meist Jugendliche in meinem Alter, sich auch dafür interessieren, wo sie herkommen und wer sie eigentlich sind.
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